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Im Grunde verklebt Trash TV die Synapsen. So fühlt sich das für mich zumindest an, wenn ich im Falle von Krankheit zu viel davon konsumiere. Es macht mich dann total stumpf und geistig zugemüllt.Trash Sendungen eignen sich jedoch hervorragend für Studienzwecke!

 

HOW SO?

Und wie das? Auf zweierlei Art: Zum einen zum Analysieren von Aussagen – vorne rum und hintenrum.
Was sagt die Person in Shopping Queen zur Person auf dem Laufsteg – und was sagt sie in der Bewertung hinterher. Was sagt jemand auf der Traumhochzeit – und wie sieht die tatsächliche Bewertung aus. Das divergiert manchmal sehr.
Schon am Tonfall hört man meist, was die Person wirklich denkt und wie sie hinterher bewerten wird.

 

DANN WAR DA NOCH FIRST DATES

First Dates finde ich einfach großartig! Wenn es diese Sendung nicht schon gäbe, man hätte sie erfinden müssen. Nirgendwo kann man menschliches Verhalten so gut studieren, wie dort. Mein Favorit ist der Auftakt. Formvollendet werden die Kandidaten an der Tür von Roland Trettl empfangen. Er ist dabei derart charmant, dass die meisten Kandidaten sich wünschen, er wäre ihr Date. Jeder fühlt sich irgendwie gesehen.

 

DER BLICK VON DER BAR

Wer die Sendung nicht kennt: die Kandidaten kommen nacheinander ins First Dates Restaurant, wo sie ihr Blind Date haben. Der erste Kandidat sitzt dann immer an der Bar, wo sich zumindest die Damen dann nach Roland Trettl auch noch in den sexy Barkeeper verlieben.

Ich liebe diesen Moment, wenn dann das tatsächliche Date zur Tür hereinkommt. Kamera auf die Person an der Bar. Und egal wie sehr der Kandidat im Vorfeld beteuert hat, dass „das Äußere ja gar keine Rolle spielt“ sondern es „auf die inneren Werte ankommt“ – man muss jetzt nicht Paul Ekman sein um zu erkennen, wenn die Gesichtszüge entgleisen.

Ich bestaune das immer mit ganz offenkundigem Voyeurismus. In extremen Fällen schaut die Person an der Bar entweder nach unten oder hilfesuchend zum Barkeeper und murmelt etwas wie „oh je“.

 

FRAGE

Frage an all die, die sagen wir sollen niemanden vorschnell werten und jeder hätte eine Chance verdient: Wird aus diesem Date eine Beziehung oder nicht?

DIE UHR TICKT….

Ja, never judge a book by its cover! Hinter mancher tristeren Fassade verbergen sich unerwartete Schätze. Und dennoch ist unser Gehirn in der Lage, blitzschnell über Freund oder Feind, passend oder nicht passend zu entscheiden. Das hat der Menschheit nicht zuletzt das Überleben gesichert. Das hat auch nichts mit nicht wertschätzend oder nicht respektvoll zu tun. Sondern einfach damit: was ist mir bekömmlich und was nicht.

 

WIEDER AUF DAS EIGENE GEFÜHL HÖREN

Bei aller Toleranz – wobei ich sie bei einigen Zeitgenossen als Pseudo-Toleranz empfinde – ist es wichtig, wieder auf das eigene Gefühl und den ersten Impuls zu hören. Der Impuls, der sofort erscheint, wenn wir jemandem begegnen. „You never get a second chance for a first impression“ sagt ja auch genau das: Den ersten Eindruck kannst du nicht mehr ausbügeln. In meinen Augen, weil in ihm schon alle Information enthalten ist. Das kann man jetzt kritisch nennen oder nicht. Aber diese Sendungen bestätigen das ja.

Das ist in meinen Augen DER Sicherheitsfaktor. Wer bewegt sich in meinem direkten Umfeld und möchte ich das? Falls nein, Abstand suchen! Aus dem Fahrstuhl gehen, die Straßenseite wechseln oder den Platz im Zug. Das hat auch nichts mit Intoleranz zu tun, sondern mit Selbstrespekt und Wahrung der eigenen Sicherheitszone.

 

RUMGEEIERE SUCKS

Manchmal wird dann in der letzten Einstellung, wo die beiden Kandidaten sagen müssen ob, sie sich wiedersehen wollen oder nicht, noch etwas rumgeeiert. Nämlich dann, wenn sich einer von beiden nicht traut offen zu sagen „ich möchte kein zweites Date“. Da wird dann der Tonfall so eierig und das Gesagte so zäh. Also das Gegenteil von klarer Kante.

Ich sitze dann vorm Fernseher und rufe „Erzähl doch keinen Mist“. Das bereitet mir eine diebische Freude! In der Fußnote wird dann eingeblendet, ob die beiden sich tatsächlich nochmal getroffen haben und wie das alles weitergegangen ist. Meine Trefferquote ist ziemlich hoch.

Eine Frau war mal cool. Ok, das ist jetzt nicht die konventionellste Methode. Sie fand ihren Date-Partner derart unpassend, dass sie sofort wieder ging. Das nenn ich mal Konsequenz. Vermutlich besser als sich durch ein total gequältes Essen zu schleppen.

 

UND WAS LERNEN WIR DARAUS?

Wie gesagt, wir lernen daraus, wieder auf unser Gefühl zu hören. Wirkt das, was jemand sagt konsistent, mit dem was er ausstrahlt oder gibt es Dissonanzen? Hier kann man viel über Körpersprache und Tonfall lernen.
Was sagt der Gesichtsausdruck eines Menschen aus, wenn man den Raum betritt? Freude oder nicht?
Und wie gesagt, man muss jetzt nicht den großen Microexpression Kurs belegt haben. Wir alle haben ein ziemlich gutes Gefühl für andere Menschen. Das ist ein tief in der menschlichen Psyche verankerter Überlebensmechanismus!

 

ES BLEIBT SPANNEND

Was sind deine Erfahrungen? Hast Du diese Sendungen schonmal unter diesem Blickwinkel geschaut? Kannst du dir erlauben auf dein Gefühl zu hören?

 

EIN WUNSCH ANS UNIVERSUM

Liebes Universum, ich wünsche mir, einmal mit der Truppe von First Dates die Kandidaten live begutachten zu dürfen. Sie diskutieren ja immer meist hinter der Bar, ob‘s was wird oder nicht. Da wäre ich mal total gerne mal dabei.

 

SICHERHEIT MIT ALLEN SINNEN

Wenn du dich auch mal mit den verschiedensten Aspekten deiner persönlichen Sicherheit auseinanderstezen möchtest, dann komm im September mit nach Marrakesch.

In einer kleinen feinen Gruppe von 5 Frauen, wirst du viel über Wahrnehmung, die Umgebung, Mut und deine Grenzen erfahren.

Check it out!

 

https://uteschneider.international/jetzt-entdecke-ich-die-welt/