Kriminelle, die es auf die High Net Worths dieser Welt oder Mitarbeiter großer Konzerne abgesehen haben, machen sich das Internet natürlich auch zunutze. Über fast jeden Menschen findet man hier irgendwelche Informationen.

Die meisten Opfer schweigen

Ich schreibe darüber, da die meisten Opfer die Vorfälle im Stillen regeln und nichts davon nach außen dringt. Meist aus Scham und natürlich auch, um keine Nachahmer auf den Plan zu rufen.

Gleiches gilt für Entführungen der Mitarbeiter großer Unternehmen im Ausland. Das ist mittlerweile ein eigener Wirtschaftszweig, auch wenn die Vorfälle aus verständlichen Gründen nicht an die große Glocke gehängt werden. Zu glauben, dass man unter dem Radar fliegt, ist also ein Sicherheitsmythos.

So erscheint es in der öffentlichen Wahrnehmung, als seien das Einzelfälle. Ich möchte zur Sensibilisierung beitragen.

Trickreiche Infobeschaffung

Auch wenn Sie selbst nichts posten, wird sich irgendwas im Netz über Sie finden lassen: Die Teilnahme an einer hochrangigen Veranstaltung, eine Spende an den lokalen Golfclub,  eine Preisverleihung Ihres Unternehmens oder der Name eigenstickt am Hemdkragen. Et voilà, die Kriminellen haben eine erste Spur. Die weitere Infobeschaffung kann dann sogar über den engsten Familienkreis laufen.

Wenn Sie zum Beispiel Kinder im Teenageralter haben, sollten Sie mit ihnen ein Gespräch über Sicherheit im Internet führen. Die meisten Teenager sind ziemlich arglos im Netz. Jeder wird zum Freund erkoren und mit einem gefälschten Profil kann man sich ganz leicht selbst als Teenager ausgeben.

Wenn man dann über die „eigenen Eltern“ ein bisschen meckert, erfährt man von den Kindern vermutlich ziemlich viel. Ist dann eine Beziehung aufgebaut – wir mögen Menschen, die so sind wie wir  – ist der Schritt zum Vertrauen nicht weit. Die Tür ist weit offen. Ein paar geschickt getarnte „harmlose“ Fragen und derjenige hat alles, was er braucht.

Alles ist Information

Alles ist Information. Wo Sie wohnen, wohin Sie reisen, wo Sie einkaufen, die neuste Anschaffung einer Kelly Bag etc. Das hat mehr Aussagekraft, als Sie ahnen.

Geschulte Täter wissen Informationen genau zu analysieren. Um bei dem Beispiel mit der Golfclub Spende zu bleiben: in dem Fall muss man nur den Jahresbeitrag googeln um zu wissen, ob Sie ein lohnenswertes Opfer darstellen oder nicht. So einfach.

Was ist zu tun?

Wie immer im Leben gibt es keine Standardlösung. Wie und für welche zwecke Kriminelle Informationen nutzen, wissen Sie im Vorfeld nicht. Geplante Entführung oder Erpressung – berühmtestes Beispiel wohl Susanne Klatten, die auch unter dem Radar flog – der Phantasie sind keine Grenzen  gesetzt.

Ein paar grundsätzliche Dinge sollten Sie beachten:

1. Keine privaten Details aus Ihrem direkten Umfeld posten. Schon gar keine Fotos Ihrer Kinder.

2. Mit Ihren Kindern über mögliche Gefahren sprechen. Niemand muss wissen, in welchem Reitstall das Pferd Ihrer Tochter steht und welches die bevorzugte Ausreitstrecke ist.

3. Backgroundcheck von Mitarbeitern und Menschen im näheren Umfeld. Regelmäßig – Lebensumstände ändern sich.

4. Innerhalb der Familie stets Aufenthaltsorte und Zeiten kommunizieren. Auch wenn pubertierende Kinder das vermutlich „ziemlich ätzend“ finden werden.

5. Terminänderungen stets sofort kommunizieren und Handy Akku immer aufladen.

Keine Paranoia!

Natürlich bringt Paranoia niemanden weiter. Nicht hinter jeder Ecke lauert ein Krimineller. Allerdings reicht schon ein einziger, um Ihnen zumindest den Tag zu versauen. Oft bleibt eine lebenslange Traumatisierung. Manchmal überleben die Opfer den Vorfall auch nicht. Das sollten Sie niemals vergessen.

Wie immer gilt: achten Sie auf Ihr Gefühl. Wenn Ihnen irgendjemand komisch vorkommt, nehmen Sie Abstand oder prüfen Sie die Angaben. Googeln Sie sich mal unter dem Sicherheitsaspekt selbst. Was finden Sie über sich heraus? Wie und wofür könnten Sie die Daten nutzen?

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Ihre Ute Schneider